mole & wa
von tamale ging es mit dem trotro, einem sammeltaxi, nach larabanga – in der nähe des mole nationalpark. ohne buchung für eine unterkunft anzureisen, mag je nach ortschaft ein risiko sein, vor allem wenn man ein budgetfreundliches bett sucht. da bei ankunft mein hostel angeblich ausgebucht war, widmete ich mich während der mittagshitze erstmals der nahrungsaufnahme. nach einem telefonat mit dem hostelkoordinator war dann plötzlich doch noch ein bett frei. manchmal lohnt es sich, beharrlich zu sein.

der wecker wurde auf 5 uhr morgens gestellt, eine vogel walking-tour stand auf dem programm. der mole nationalpark ist der grösste nationalpark in ghana. nur ein kleiner teil davon ist touristisch erschlossen. der park hat eine sehr reiche flora und fauna. über 93 säugetierarten u.a. elefanten, büffel, warzenschweine, wasserböcke, antilopen und verschiedene affen sind säugetiere, die man im mole-nationalpark häufig sieht. obwohl es im park löwen gibt, ist ihre population und ihr lebensraum zurückgegangen, sodass ihre anwesenheit und sichtung selten ist.




weiter gibt es etwa 300 vogelarten, 9 amphibienarten, 33 reptilienarten und mehrere insektenfressende arten sowie 56 endemische schmetterlingsarten. spezifischere angaben unter: https://molenationalpark.org/wildlife.php

um 8.30 gab es dann frühstück. danach tat ich es den elefanten gleich & gönnte mir eine abkühlung. die ungemein schöne aussicht lädt zum verweilen ein. die am nachmittag besuchte jeep-safari war im vergleich zur morgendlichen walking-safari unspektakulär – abgesehen von einem gesichteten elefanten.

am abend gab es heftigen regenfall mit sturm, womöglich ein vorgeschmack auf die bevorstehende regenzeit? dem thermomenter nahm es jedenfalls ein paar grad-celsius.

die moschee von larabanga gilt ebenfalls als ein touri-highlight vom nordwestlichen ghana. sie wurde 1421 im sudanesischen stil gebaut & wird als mekka von westafrika bezeichnet (https://en.wikipedia.org/wiki/Larabanga_Mosque).


die weiterfahrt nach wa, im ‚upper west‘ von ghana – gut 30km von der grenze burkina faso entfernt, wurde per trotro bewältigt. gut zwei stunden wartete ich, bis der minivan losfuhr. es mussten sich zuerst genügend personen finden, um das gefährt auszulasten. es kann viel zeit bis zur losfahrt vergehen, doch sobald die räder in bewegung sind, weicht die geduld der ungeduld. so wird halsbrecherisch versucht, die zeit wieder aufzuholen. in ‚sawla‘ musste ich umsteigen & stellte fest, dass auch in einem ausgelasteten trotro immer noch einen freien platz zu finden ist. zwischen zwei sitzen gab es noch ein freies tabourettli, so fuhren ca. 20 menschen in einem minivan, welcher offiziell rund halb so viele plätze bietet. ganz zu schweigen davon, dass auf dem dach noch eine ziege mitfuhr, welche um den hals ein seil hatte.
in wa traf ich sir david, welcher ich dank dem ehemaligen master-studiengangsleiter für soziale arbeit an der bfh, kennenlernen durfte. david ist nebst der tätigkeit als lehrer und seiner funktion als vater, im master für ‚education‘ an der ‚sd dombo university‘ in wa eingeschrieben. er zeigte mir seine uni und gab mir einen einblick in die lehrertätigkeit. obwohl ghana im vergleich zu anderen ländern auf dem afrikanischen kontinent ein gutes bildungssystem hat, mangelt es an allen ecken und enden. materialien für den unterricht sind nicht vorhanden, die verantwortung der schulpflicht liegt bei den eltern & der lohn ist unterirdisch. es gäbe zuviele lehrer und so sei man einfach austauschbar, meint david.
als einzige person aus seiner familie mit bildungsabschluss übernimmt er dazu die verantwortung für das familiensystem. david hat mich beeindruckt, da er trotz erschwerten umständen dem studium – oder allgmeiner gesagt dem leben, positiv eingestellt und dankbar für alles ist.

weniger dankbar nahm ich hingegen ein angebot entgegen, welches mir am nachmittag beim kühlen getränk mit david von der lady hinter dem tresen unterbreitet wurde. mein allererster heiratsantrag! aus meiner perspektive nicht ganz ernst gemeint, doch war ich erstmals trotzdem kurz baff – bevor ich dankend ablehnte.
der abend durfte ich mit der extended familie von david verbringen. wer und wie jetzt über wen zur familie gehört, ist mir noch nicht ganz klar, doch der abend war mit jaloof & seinem ansteckenden lachen ein bisheriges highlight. ich hoffe, ihn nochmals treffen zu können.

am dienstag gönnte ich mir einen vip bus nach kumasi. da ich nicht davon ausgehe, dass der name ‚vermeidet irritierende pannen’ oder so bedeutet, gefällt mir der name nicht. die reiseart ist bequemer, da sich lediglich 3 sitze in einer reihe befinden. die gut 13h fahrt waren dann trotzdem lange genug – die nigerianisch & gahnischen telenovelas lassen einem irgendwann die ohren wackeln. wieder angekommen in kumasi, falle ich todmüde ins bett. die letzten gut 7 tage sind mit rund 1.1k kilometer auf der strasse sind für mich ein ungewohnt schnelles reisetempo.

erstmals etwas ausruhen & sehen wo einem das glück hintreibt. kitschig? falsch gedacht, es ging auf eine kakaoplantage um zu sehen, wie die schokolade von morgen heranwächst. fast schon surreal hängen die früchte teils direkt am stamm bzw. ast. mit der machete aufgemacht schmeckt das fruchtfleisch ähnlich wie mango, bloss ein wenig bitter und doch ungemein gut. die bohnen werden fermentiert und getrocknet, bevor sie auf dem internationalen markt verkauft werden. besser wirds heute nicht mehr, ausser mit einem stück – ihr wisst schon.



das sieht alles richtig schön aus!
Ich bin hin und weg von flora und fauna!
Sone guete schribstil! E has richtig gnosse😊🙋🏼♂️ danke!